Mittwoch, 19. Dezember 2012

Fußball gucken im Kreuzviertel

Hier bei uns im Ruhrgebiet ist Fußball nicht nur irgendein Sport, sondern ein Lebensgefühl. Wenn man wie ich das Glück hatte, in der wohl schönsten Stadt des Ruhrpotts aufzuwachsen (Ansichtssache, ja ich weiß) und einmal von dem zur Zeit tollsten Fußballverein Deutschlands verzaubert wurde, dann ist man gefesselt und diese Leidenschaft lässt einen ein Leben lang nicht mehr los! Und fantastischerweise läuft es bei diesem Traumverein zur Zeit so super, dass ich diesen Ballkünstlern momentan sogar mehrmals wöchentlich, sowohl auf nationaler, als auch auf internationaler Bühne beim zaubern zuschauen kann.
Natürlich kann man nicht jedes Spiel live im schönsten Stadion der Welt miterleben. Auch hat nicht jeder den einen großen Privatfernsehsender abonniert, der alle Spiele direkt ins heimische Wohnzimmer überträgt, aber genau aus diesem Grund wird die schönste Nebensache auch in vielen Kneipen, Bars und Restaurants gezeigt. In geselliger Runde, bei kühlen Getränken und leckerem Essen, kann man sich hier ganz enspannt vom König Fußball regieren lassen.
Einen solchen Abend verlebte ich vor einigen Wochen im Wohnzimmer, im schönen Dortmunder Kreuzviertel. Hier ist der Name Programm. Die Location ist nicht zu groß, man sitzt gemütlich und nah beieinander an kleinen Tischen und fühlt sich wirklich fast wie daheim. Die Speisekarte der Café-Bar umfasst alles, vom kleinen Frühstück bis zum großen Abendessen. Nachmittags locken leckere Kuchen und dazu schmecken zahlreiche Kaffeespezialitäten und frische Tees.
Ich ließ mir zum Spiel gegen die königlichen Spanier die vegetarische Pfanne schmecken.
 Konkret heißt das, dass es für 8 Euro einen riesigen Teller Bratkartoffeln, überbacken mit Pesto, Tomate und Mozzarella gab. Der restliche Teller wurde von knackigem Salat mit Wohnzimmer-Spezialdressing beherrscht. Spezialdressing nenne ich es einfach mal, denn die Salate im Wohnzimmer sind garniert mit dem besten Balsamico-Senf-Dressing, das ich kenne. Doch auch der Rest meiner Mahlzeit, musste sich auf keinen Fall verstecken. Die Kartoffeln waren wunderbar knusprig, genau wie man es von Bratkartoffeln erwarten kann und das leicht angehauchte italienische Topping, verleiht der eigentlichen Hausmannskost einen echten Kick.
Auch meine Tischnachbarn hatten an ihren Speisen nichts zu meckern und so verbrachten wir sowohl kulinarisch, als auch sportlich gesehen einen wunderbaren Abend.
Insgesamt kann ich das Wohnzimmer nur weiterempfehlen. Egal ob für ein leckeres Frühstück am Sonntagmorgen obwohl man nur das Studentenbudget zur Verfügung hat, oder für ein ausgiebiges Abendessen mit Freunden. Die Preise für Speisen und Getränke befinden sich im unteren Mittelfeld. Das Ambiente lässt sich am ehesten als "klein aber fein" beschreiben und so gibt es an dieser Lokalität eigentlich so gut wie nichts auszusetzen.
Zum Fußball gucken bietet Dortmund sicherlich bessere Orte, da zwar mehrere Fernseher zur Verfügung stehen, diese aber nicht sonderlich groß sind. Ein Pluspunkt im Sommer oder auch jetzt im Winter für die Raucher, ist sicherlich der Fernseher im Fenster, durch den man auch von außen das aktuelle Spiel sowohl visuell als auch akkustisch verfolgen kann. Wer also einfach nur einen schönen Tag verbringen will und vielleicht nicht allzu großen Wert auf Fußballübertragungen legt, der ist im Wohnzimmer im Dortmunder Kreuzviertel gut aufgehoben und wird sich dort rundum wohlfühlen!

Sonntag, 9. Dezember 2012

Endlich Schnee...

Noch bevor ich heute morgen richtig wach war, wusste ich dass dieser 2. Advent ein schöner Sonntag wird. Seit Tagen warte ich nun auf Schnee und darauf, dass es endlich richtig Winter wird. Und heute morgen war es endlich auch bei uns im Ruhrgebiet soweit. Der erste Blick aus dem Fenster bot mir folgendes:
 Das Seltsame ist, obwohl ich kalte und nasse Füße hasse, kein Fan von Wintersport bin und mich jeden Winter wenn es glatt wird mindestens einmal so richtig langlege, liebe ich den ersten Schnee im Dezember. Beflügelt von so einem guten Start in den Tag, musste es heute Mittag ein richtiges Winter-Sonntags-Essen geben.
Die Wahl fiel auf Rouladen, welche ich ganz klassisch mit Speck und Gurken füllte. Zum Nachmachen habe ich hier (wie immer) das Rezept für euch:

Zutaten:
Rouladenfleisch, Speck, Senf, Gurkenstreifen aus dem Glas, 1 Zwiebel, Tomatenmark, Pfeffer und Salz, Wasser, Rotwein, Schlagsahne
Als Beilage gabs bei mir Semmelknödel und Rotkohl (mit Apfelmus und Zimt)

Zubereitung:
Zunächst habe ich das Fleisch für die Rouladen mit Wasser abgetupft und es schließlich kräftig gesalzen und gepfeffert. Jeden "Fleischlappen" habe ich dann mit circa 1 1/2 TL Senf bestrichen und mit drei Scheiben Speck belegt. Zu guter Letzt fanden noch die Gurkenstreifen ihren Platz in der späteren Roulade. Schließlich habe ich das Fleisch aufgerollt, dabei ist es wichtig mit ein wenig Druck zu rollen, damit die Füllung nicht an den Seiten der Roulade hinaus gepresst wird. Mit Hilfe von Metallnadeln habe ich die Rouladen dann fixiert, damit sie beim späteren Braten nicht in ihre alte Form zurückfallen.
Das Ganze sah dann wie folgt aus:

 Die Rouladen habe ich dann in ein wenig Fett im Bräter von allen Seiten scharf angebraten. Anschließend nahm ich die Rouladen wieder aus dem Bräter hinaus und stellte sie zur Seite. Zu dem noch heißen Fett gab ich eine klein gewürfelte Zwiebel und schwitzte diese kurz an. Dann gab ich die Rouladen wieder hinzu und goß das Ganze mit Wasser und Rotwein auf, sodass die Rouladen circa zu 3/4 von der Flüssigkeit bedeckt waren. Der Bräter (inklusiver der Rouladen) bekam dann einen zweistündigen Aufenthalt bei 180 ° C in meinem Backofen von mir verordnet.
Zwischendurch warf ich immer mal wieder einen Blick in den Topf um zu schauen ob die Rouladen noch genug Flüssigkeit hatten, aber da gab es keinerlei Probleme.
Während mein Fleisch nun also garte, konnte ich Semmelknödel kochen und den Rotkohl zubereiten. Ich gebe zu, der Rotkohl stammte bei mir heut aus dem Glas (ansonsten nehme ich allerdings auch nie frischen, sondern den guten aus der Tiefkühltruhe). Allerdings verfeinerte ich den Konservenkohl noch mit ausreichend Zimt und Apfelmus (Schmalz hatte ich heute leider nicht zur Hand), was dem Ganzen eine ausgesprochen fruchtige und ein bisschen weihnachtliche Note verlieh.
Nach zwei Stunden konnten die Rouladen den warmen Ofen endlich verlassen. Bevor sie aber nun endlich verzehrt wurden, rührte ich noch ein Päckchen Schlagsahne in den Sud und pürierte die Flüßigkeit kurz mit dem Pürierstab auf. So gabs auf die Schnelle noch eine leckere Sauce zu den Rouladen.
Und hier das fertige und schmackhafte Ergebnis:

P.S.: Der schöne Schnee hielt übrigens nicht lang. Gegen 10 Uhr heute morgen, setzte ein leichter Regen ein, welcher den ganzen Tag anhielt. Nun ist das Ruhrgebiet also wieder grau wie eh und je...:-(

Freitag, 7. Dezember 2012

Nikolausgrüße aus der Küche

Gestern war Nikolaustag und bei uns werden an diesem Tag ganz traditionell kleine Geschenke in die Stiefel gefüllt. Als ich klein war, fand ich in meinem Schuh oft Süßigkeiten und vielleicht ein Taschenbuch. Ich selber verschenke gerne Schokonikoläuse, aber in diesem Jahr hatte ich mir vorgenommen meine Lieben mit etwas Selbstgemachtem aus meiner Küche zu überraschen.
Meine Wahl fiel auf Stutenkerle, da diese zum einen einfach herzustellen sind und zum anderen ein Muss in dieser Jahreszeit sind.
Bei Dr. Oetker fand ich ein super leichtes Rezept für einen Hefeteig, inklusiver einer Anleitung zum Formen eines Stutenkerls.
Zunächst erwärmte ich 200ml Milch und brachte darin 100g Butter zum Schmelzen. Nebenbei vermischte ich 500g Mehl, 1 Päckchen Trockenhefe, 3EL Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1TL Salz, 1 Ei und 1 Eiweiß. Als alle trockenen Zutaten vermischt waren, gab ich auch das Milch-Butter-Gemisch hinzu. Nun wurde der Teig mit einem Knethaken kräftig durchgeknetet, um dann an einem warmen Ort ein wenig zu ruhen.
Nach einiger Zeit hatte sich der Teig sichtbar vergrößert, also konnte ich ihn aus der Schüssel nehmen und mit ein bisschen Mehl noch mal durchkneten. Dann teilte ich den Teig in 6 gleichgroße Portionen auf.
 Für einen Stutenkerl formte ich nun aus jedem Teigstück eine Kegel mit einem Kugel am Ende. Die Teigkegel drückte ich auf dem Backblech flach und machte mit einem Messer einen Schnitt in das untere Teigstück. Dann zog ich den Teig ein wenig auseinander und formte so die Beine meines Stutenkerls. Auch in der Mitte machte ich zwei kleine Schnitte und formte so die Arme. Dann vermischte ich ein Eigelb und ein wenig Milch und bestrich meine "rohen" Stutenkerle damit. Zu guter Letzt drückte ich Rosinen in den Teig, damit die Stutenkerle Augen und Knöpfe bekamen.

 Die nun eigentlich backfertigen Stutenkerle mussten dann nochmal an einem warmen Ort für circa 20 Minuten ruhen. Schließlich durften sie aber bei 180° C (Umluft) für 18 Minuten in den Backofen und schön braun werden.
Und so sahen meine fertigen und leckeren Kerlchen dann aus:
 Meine Lieben haben sich über die kleinen Kerlchen sehr gefreut, fürs nächste Mal werde ich allerdings noch ein bisschen üben, damit meine Stutenkerlen denen aus der Bäckerei doch ein bisschen ähnlicher sehen ;-)